Diagnostik und Therapie von Brusterkrankungen

   

Brustkrebsbehandlung

In Deutschland erkranken jedes Jahr über 70.000 Frauen neu an Brustkrebs, jede 8. bis 10. Frau ist also im Laufe ihres Lebens betroffen. Rechtzeitig erkannt und behandelt, sind die meisten Brustkrebserkrankungen heilbar. So haben sich seit 1970 die Erkrankungszahlen zwar verdoppelt, die Sterblichkeit ist dank stetiger Verbesserungen der Früherkennung und Therapiemöglichkeiten jedoch deutlich rückläufig.

Das Mammakarzinom ist heute gezielter und weniger belastend behandelbar als früher. Für die Therapie stehen heute wirksame Behandlungsmethoden zur Verfügung; in erster Linien mit Operation, Strahlen-, Chemo-,  Hormon- oder die sogenannte Immuntherapie.

Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht dabei stets die erkrankte Frau, die in die Entscheidungsfindung und Durchführung von Diagnostik und Therapie durchgehend mit dem Ziel einbezogen wird, ihr eine möglichst hohe Lebensqualität zu ermöglichen – sei es beispielsweise durch ein kosmetisch überzeugendes Operationsergebnis oder eine möglichst wenig eingreifende medikamentöse Behandlung.

Brustkrebserkrankungen haben nicht nur Auswirkungen auf die rein körperliche Ebene, sondern beeinflussen ebenso die seelische, geistige und soziale Ebene. Deshalb ist eine ganzheitliche Behandlung und Beratung wichtig. Dazu gehört im AGAPLESION KRANKENHAUS NEU BETHLEHEM die Betreuung durch ein breit gefächertes Konzept hinsichtlich Physiotherapie, Psychoonkologie, Seelsorge, ernährungs-, sozial- und körperorientierter Beratung. In einer interdisziplinären Tumorkonferenz erarbeiten Onkolog:innen, Radiolog:innen, Patholog:innen und Strahlentherapeut:innen leitlinienkonforme Therapiekonzepte, die dann in vertrauter Runde mit der Patientin oder dem Patient intensiv besprochen werden. Es ist unsere feste Überzeugung, dass Brustkrebspatient:innen stets der besonderen menschlichen Begleitung bedürfen, damit die medizinische Behandlung erfolgreich verlaufen kann.

Im AGAPLESION KRANKENHAUS NEU BETHLEHEM finden regelmäßig interdisziplinäre Tumorkonferenzen zu Brustkrebserkrankungen statt. Die Mitglieder:innen unserer Tumorkonferenz sind die behandelnden Gynäkolog:innen, Internistische Onkolog:innen, Plastische Chirurg:innen und Strahlentherapeut:innen, fakultativ sind die Radiolog:innen, Patholog:innen sowie bei Bedarf Humangenetiker:innen miteingebunden. Sie besprechen in den wöchentlichen Tumorkonferenzen die Therapieempfehlungen für jede:n betroffene Patient:in, um festzulegen, welches Vorgehen medizinisch und persönlich geeignet ist. So erhalten unsere Patient:innen die effektivste Therapieform für ihre Erkrankung.

Brustsprechstunde

  • Beratung bei Erkrankung der weiblichen und männlichen Brustdrüse
  • Möglichkeit zur Einholung einer Zweitmeinung
  • Klinische Untersuchung mittels Hochfrequenze-Sonografie
  • Minimalinvasive Diagnostik (Hochgeschwindigkeits-Stanzbiopsie, Punktion, Punch)

Wenn eine Operation erforderlich ist

  • Intensive und individuelle Besprechung der operativen Maßnahme
  • Enge und durchgängige Betreuung durch die/den behandelnde:n Ärzt:in
  • Festlegung eines patientenorientierten Behandlungskonzeptes
  • Durchführung sämtlicher brusterhaltender OP-Techniken
  • Minimalinvasive OP-Techniken – Wächterlymphknotenoperation
  • Durchführung plastischer und rekonstruktiver OP-Verfahren
  • Nach Entfernen der Brust im Rahmen einer Krebsbehandlung: Wiederaufbau durch Eigengewebe Haut-/Muskellappen Rücken oder durch Protheseneinlage
  • Psychoonkologische Betreuung
  • Information zur Rehabilitation, Selbsthilfegruppen, Ernährungsberatung
  • Hilfe bei der Beantragung eines Pflegegrades
       

Leistungsspektrum

Die Diagnosestellung, also der Ausschluss oder die Bestätigung einer bösartigen Erkrankung der Brust, umfasst mehrere Untersuchungsschritte.

 

Grundsätzlich erfolgt die Durchführung und Koordination dieser Untersuchungen über die Sprechstunde des Brustzentrums, wenn Ihr:e Fachärzt:in eine Gewebeveränderung beim Abtasten der Brust festgestellt hat. 

  1. Zu Beginn der gynäkologischen Untersuchung stehen die Betrachtung und die Palpation, d. h. das genaue Abtasten der Brust. Daran schließt sich eine Ultraschalluntersuchung an. Oftmals können Gewebeveränderungen in der Brust bereits auf diesem Wege erkannt werden. Ihr:e Fachärzt:in wird eine Mammographie bei Ihnen veranlassen.
  2. Wenn Ultraschall und Mammographie den Verdacht einer Erkrankung begründen, ist eine feingewebliche Untersuchung (Stanzbiopsie) notwendig. 
  3. Die Gewebeprobe wird durch eine ultraschallgesteuerte Stanzbiopsie entnommen. Bei dem Verfahren wird mit einem kleinen Eingriff bei lokaler Betäubung die Gewebeprobe entnommen. Um einen optimalen und maßgeschneiderten Therapieplan in jedem einzelnen Fall festlegen zu können, werden alle Untersuchungsergebnisse interdisziplinär mit den Ärzt:innen aus allen beteiligten Fachbereichen in der interdisziplinären Tumorkonferenz diskutiert und anschließend ausführlich mit Ihnen besprochen.
  4. Im Frühstadium der Erkrankung, in dem sich dank der guten Früherkennungsmöglichkeiten fast alle Patient:innen befinden, steht die Entfernung des bösartigen Gewebes aus der Brust ganz im Vordergrund. Grundsätzlich sind die Heilungschancen heutzutage exzellent.

Leitliniengestützte Behandlungskonzepte für eine optimale Therapie 

Brustkrebs ist eine sehr komplexe Erkrankung. Deshalb umfasst unsere Arbeit nicht nur die medizinisch-chirurgische Behandlung, sondern eine Reihe von begleitenden und ergänzenden Angeboten (s. Menüpunkt Beratung und Begleitung).

 

Therapieart

Wie Ihre Therapie genau aussieht, entscheidet sich nach der Bestimmung der Tumorbiologie. Je nachdem, welche Art von Tumor Sie haben, stehen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Unsere Ärzt:innen werden Ihren Fall und Ihre Behandlung ausführlich mit Ihnen besprechen. 

 

Operation

Gut zu wissen: In über 80 Prozent der Fälle kann die Brust erhalten werden, da wir mit sehr schonenden Techniken operieren. Bei der brusterhaltenden Operation werden der Tumor und das umgebende Gewebe mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand entfernt. Die entstandene Lücke kann durch Verschieben des restlichen Drüsengewebes in der Brust aufgefüllt werden.

Falls die Empfehlung zur Entfernung der Brust ausgesprochen werden muss, gibt es verschiedene Arten von plastischen Operationen zum Brustwiederaufbau, die sich sofort oder später mit der Brustentfernung kombinieren lassen. Hierbei wird z. B. Gewebeersatz mit Eigengewebe oder Implantaten verwendet.


Bestrahlung/Chemotherapie

Die Bestrahlung oder Chemotherapie bei unseren Kooperationspartnern erfolgt nach den aktuell geltenden nationalen und internationalen wissenschaftlichen Leitlinien. Welche Therapie mit welchen Medikamenten in welchem Zeitabstand zur Anwendung kommt, wird für jede:n Patient:in einzeln festgelegt und besprochen.


Antihormonelle Therapie

Häufig ist ein Tumor hormonabhängig gewachsen, also in Abhängigkeit von Östrogen oder Progesteron. Dann wird oftmals eine antihormonelle Therapie durchgeführt. Hier gibt es unterschiedliche Medikamente mit unterschiedlichen Wirkmechanismen. Selbstverständlich wird auch bei dieser Therapieform für jede Frau festgelegt, welche Medikamente eingenommen werden sollen und ob vor dieser antihormonellen Therapie zunächst eine Chemotherapie erforderlich ist.

Gut zu wissen: Bei einer antihormonellen Therapie ist, so der heutige Stand der Wissenschaft, eine mindestens fünfjährige Einnahme von Tabletten erforderlich.


 

Wir möchten, dass unsere Patientinnen und Patienten nach erfolgreicher Behandlung optimal betreut werden und empfehlen deshalb – entsprechend der aktuell geltenden nationalen und internationalen Leitlinien – eine engmaschige Nachsorge.

Drei Monate nach Abschluss unserer Behandlung beginnt die Nachsorge. Sie wird durch Ihren niedergelassenen Frauenarzt oder -ärztin durchgeführt. Vom ersten bis zum dritten Jahr nach der Operation wird Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt alle drei Monate eine Tastuntersuchung und Sonografie bei Ihnen durchführen. Diese erfolgt im vierten und fünften Jahr alle sechs Monate, danach jedes Jahr.

Bis zum dritten Jahr nach der Operation wird regelmäßig, mindestens jährlich, eine Mammographie empfohlen.

Aber auch wir als Brustzentrum stehen in der Zeit der Nachsorge natürlich stets mit unserem Wissen für Sie zur Verfügung. Gern können Sie sich mit Ihren Fragen an uns wenden.

Liebe Patientin,

um Ihnen eine optimale Behandlung zu ermöglichen, prüfen wir ständig unsere Abläufe und Leistungen. Sie als Patientin sind ein wichtiger Teil dieses Prozesses, deshalb benötigen wir bitte Ihre Mithilfe.

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Behandlung und unserem Brustzentrum?

Bitte nehmen Sie sich ca. 15 Minuten Zeit für die Beantwortung des Fragebogens, damit wir wissen, wo wir uns in Zukunft noch verbessern können.

Der Fragebogen ist freiwillig und anonym.

Ausfüllhinweis: Bitte kreuzen Sie jeweils nur eine Antwort pro Frage an. Bei manchen Fragen haben Sie die Möglichkeit, Ihre Antwort zu begründen.